Solche Auffälligkeiten können sich in der Familie, im Kindergarten, der Schule oder auch im Freizeitverhalten zeigen.
Diese Kinder haben im Alltag Schwierigkeiten, ihnen fällt der Umgang mit Besteck schwer, sie haben Mühe beim Zuknöpfen oder können ihre Schuhe nicht binden. Sie fühlen sich schnell von neuen Situationen überfordert, meiden beispielsweise auf dem Spielplatz die Rutsche, die Schaukel, das Klettergerüst, weil es ihnen Angst macht. Sie haben Schwierigkeiten, sich in einer Gruppe zurechtzufinden, stören den Unterricht und brauchen übermäßig viel Bestätigung und Ansprache. Sie sind verträumt oder neigen zu impulsivem Verhalten.
Ergotherapieinhalte bei Kindern
In der Ergotherapie kommen viele spielerische Behandlungskonzepte zum Einsatz, die sich am Leben des Kindes orientieren. Diese Konzepte haben die Verbesserung der Motorik, der Sensorik, des Sozialverhaltens oder der Selbstständigkeit zum Ziel.
Aus der Lernforschung ist bekannt, daß man am Besten lernt, was einem Spass macht. Diese Erkenntnis soll in der Ergotherapie für die Kinder genutzt werden, um einem Kind die Möglichkeit zu eröffnen, seine Schwächen aufzufangen und seine Stärken hervorzuheben.
Klassische Konzepte dabei sind z.B. Konzentrationstraining (allein oder in Gruppen), Sensorische Integrationstherapie, Aufmerksamkeitstraining, oder die spielerische Verbesserung von Grob- und Feinmotorik. Ein wesentlicher Faktor in der Therapiearbeit mit Kindern ist die Beratung und Betreuung der Eltern und des Umfeldes des Kindes (Erzieher und Lehrer). Diese benötigen Kenntnis von den Therapieinhalten, um sie positiv verstärken zu können. Bei verhaltensauffälligen Kindern ist es wichtig für alle Beteiligten, den Umgang miteinander gemeinsam zu erarbeiten.
Ab welchem Alter bekommen Kinder Ergotherapie?
Einige Störungen zeichnen sich sehr früh in der Entwicklung ab. Besonders motorische Auffälligkeiten oder starke Entwicklungverzögerungen werden häufig schon sehr früh erkannt. So kommen Kinder teilweise schon ab zweieinhalb bis drei Jahren zur Förderung in die Therapie.
In der Regel gilt für jede Behandlung in der Ergotherapie: Je früher mit der Behandlung begonnen, werden kann, desto besser. Eltern sollten sich die Zeit nehmen und in jeder Therapiestunde anwesend sein, um Anregungen aus den Stunden mitzunehmen und ihr Kind im heimischen Rahmen weiter unterstützen zu können.
Für Kinder mit Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen wird meist die Sensorische Integration als Behandlungskonzept gewählt. Dieses Konzept fördert die Motorik, die Reizverarbeitung, die Wahrnehmung und die soziale Interaktion für das Kind auf spielerische Arten, die es bereits aus seinem Alltag kennt. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten spezielle Problematiken wie die auditive Wahrnehmungsverarbeitung oder Merkfähigkeit, das phonologische Bewusstsein, visuelle Differenzierungen oder motorische Problematiken gezielt anzusprechen.